Am Donnerstag (11. August) starten die Erstklässler ihre Grundschulzeit. Nicht ohne Probleme, denn auch in diesem Jahr bringt der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule für viele Eltern, vor allem in Vohwinkel, ein kaum lösbares Betreuungsproblem mit sich: An den Grundschulen Nathrather Straße, Gebhardstraße sowie der Corneliusgrundschule fehlen somit insgesamt fast 100 Plätze in der Ganztags- und der Übermittagsbetreuung. Dies geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung (BV) hervor.
Carsten Heß, Fraktionsvorsitzender in der BV Vohwinkel, kritisiert die Stadtverwaltung deutlich: „Fehlende Betreuungsplätze sind seit Jahren ein ungelöstes Problem an unseren Grundschulen und führen in betroffene Familien zu einer unerträglichen Belastung. Ein Unterrichtsschluss um 11.30 Uhr ohne eine anschließende Betreuungsmöglichkeit zwingt Eltern mitunter zur Berufsaufgabe. Und statistisch sind hier häufig Frauen die Leidtragenden, die während der Kindergartenzeit wieder in den Beruf eingestiegen sind.“ Zwar existieren private Anbieter zur Mittagsbetreuung, hier fallen allerdings meist deutlich höhere Betreuungskosten an.
Einschulung wird Krisenauslöser
Der zweite stellvertretende Bezirksbürgermeister, Henrik Gurke (CDU), sieht ebenfalls einen kaum haltbaren Zustand, der vollständig an der Lebenswirklichkeit heutiger Familienmodelle vorbeigeht: „In Zeiten von Doppelberufstätigkeit und vielen Alleinziehenden ist eine Betreuung bis in den späten Nachmittag unumgänglich. Geradezu grotesk mutet es an, dass die eigentlich freudige Einschulung Familien, die in der Betreuungslotterie nicht zum Zug gekommen sind, in eine Krise stürzt.“
Die CDU-Fraktion wird daher in der nächsten Sitzung der BV die Verwaltung noch einmal mit einem Antrag auffordern, die Zahl der Betreuungsplätze schnellstmöglich an den Bedarf anzupassen und das Problem nicht bis zum Rechtsanspruch der Eltern im Jahr 2026, der von letzten CDU geführten Bundesregierung verabschiedet wurde, auszusitzen.