Von der stinkenden Kloake hat sich die Wupper zu einem Fluss mit vielen Lebewesen entwickelt. Empfindliche Fischarten wie Lachse und Meerforellen finden hier wieder eine Heimat, ebenso wie der Eisvogel. Auch der Biber wurde schon gesichtet.
Für die Menschen ist der Fluss wieder attraktiv geworden. Sie finden an der Wupper Erholung und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und erleben den Fluss als Lebensraum. Inzwischen setzen sich in Wuppertal auch Bürgerinnen und Bürger als „Wupperpaten“ ehrenamtlich für ihren Fluss ein.
Die, die eine wichtige Arbeit für die Menschen in der Region, für die Umwelt und die Lebensqualität am Fluss leisten, stehen nicht sehr häufig im Rampenlicht: die Kläranlagen. Zwei der insgesamt elf Anlagen des Wupperverbandes feiern in diesem Jahr Jubiläum. Die Kläranlage Kohlfurth in Wuppertal-Kohlfurth (Foto oben; Quelle: Wupperverband) nahm vor 45 Jahren (1972) den Betrieb auf, die fklussabwärts gelegene Anlage in Solingen-Unterburg (Luftbild: Peter Sondermann/Wupperverband) ging schon zehn Jahre früher in Betrieb.
Neben der Reinigungsleistung richtet sich der Blick des Wupperverbandes als Betreiber auch darauf, die Becken und Anlagenteile als Infrastruktur zu erhalten und zu modernisieren sowie Reinigungsverfahren und Energiemanagement zu optimieren.
In der Kläranlage Burg wird noch bis 2018 eine Modernisierung umgesetzt, die unter anderem die Nachklärung und die Belebungsbecken umfasst. Außerdem hatte der Wupperverband in 2014 ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) installiert, das deutlich mehr Strom aus Klärgas erzeugt als die alte BHKW-Anlage. Jetzt werden rund 55 Prozent des Strombedarfs der Kläranlage durch die regenerative Energiequelle Klärgas gedeckt.
In der Kläranlage Kohlfurth soll im Herbst 2017 ebenfalls das vorhandene BHKW gegen eines mit besserem Wirkungsgrad getauscht werden. Bereits jetzt liegt der Grad der Eigenversorgung in der hier schon bei durchschnittlich 85 Prozent. So tragen die Kläranlagen nicht nur zum Gewässerschutz bei, sondern auch zur Verringerung des CO2-Ausstoßes, da sie einen Großteil des benötigten Stroms selbst aus erneuerbaren Energien erzeugen.