Wie am Sonntag (20. Januar) von wuppertal-total.de zuerst berichtet, plant der Grüne Zoo Wuppertal den umstrittenen Elefantenhaken abzuschaffen. Jetzt bestätigte die Zooleitung, dass dieses Hilfsmittel im Zuge einer geplanten Änderung der Haltungsform nicht mehr benötigt wird. Zudem tauchen auch Vorwürfe in Zusammenhang mit den Bonobos auf.
In einem WDR-Bericht bestätigte Direktor Arne Lawrenz, die Haltung der Elefanten umzustellen. Statt des direkten Kontakts mit den Pflegern soll es künftig die „geschützte Haltung“ mit Gittern zwischen Tieren und Pflegern geben. Der Zoo bestreitet aber, damit auf die zuletzt im November 2018 geäußerte Kritik der Tierrechtsorganisation Peta zu reagieren, die sie bisher stets als unberechtigt bezeichnet hatte.
Kritik auch von „EndZOO”
Inzwischen hat sich auch die Organisation EndZOO bei wuppertal-total.de auf den Bericht gemeldet und Kritik an der Elefantenhaltung im Wuppertaler Zoo geäußert. Auf eine Veröffentlichung des stark polemischen Wortlauts verzichten wir. Die Kernaussage lautet: „Während Elefant Tusker jahrelang ohne „Direkten Kontakt“ und ohne zu sterben medizinisch betreut werden konnte, will Lawrenz der Öffentlichkeit … erzählen, dass eine medizinische Betreuung von weiblichen Elefanten ohne direkten Kontakt doch nicht möglich sei. Doch die vielen Beispiele … mit „geschützten Kontakt“ beweisen eindeutig etwas anderes.“
Und, so EndZOO weiter, wenn ein Elefantenbaby nach der Geburt Probleme mit dem Saugverhalten habe, kämen in einer intakten Sozialgemeinschaft die anderen Elefanten dem Baby zu Hilfe. Auf unsere Bitte nach einer Stellungnahme vom Dienstagvormittag hat der Grüne Zoo bis zum späten Dienstagabend (22. Januar) nicht reagiert.
Petition auch gegen Bonobo-Einschläferung
Neben der Elefantenhaltung ist auch die offenbar missglückte Eingliederung des Bonobo-Männchens „Bili“ in die bestehende Gruppe eine Baustelle in unserem Zoo Anlass für eine Petition.
Die fordert den Wuppertaler Zoo und das Veterinäramt auf, „Bili“ umgehend in das Monkey World Ape Rescue Center in Dorset (Großbritannien) zu bringen. Der Grund ist ein Statement des Zoos, demzufolge über eine Einschläferung Bilis nachgedacht werde. Der Versuch das Tier in die bestehende Wuppertaler Bonobo-Gruppe einzugliedern, muss wohl als gescheitert angesehen werden. Er wird dort regelrecht gemobbt und auch schon erheblich verletzt.
„Die Situation ist extrem belastend auch für uns.“
(Zoodirektor Arne Lawrenz im RGA)
Der Remscheider General-Anzeiger (RGA) zitiert Zoodirektor Arne Lawrenz in einem aktuellen Bericht so: „Die Situation ist extrem belastend auch für uns.“ Man sei ständig mit dem Europäischen Haltungs- und Zuchtprogramm und dem Zoo Frankfurt (von dort kam Bili nach Wuppertal, Red.) in Kontakt.