+++ Durchsuchungen in 6 Wuppertaler Gebäuden +++ Großrazzia in 80 Häusern, Wohnungen und Geschäftsräumen zeitgleich in NRW, Niedersachen und Bremen +++ Geldschleuser sollen mehr als 100 Millionen Euro aus illegalen Geschäften in die Türkei und nach Syrien transferiert haben +++
Mitten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 6. Oktober gegen 4 Uhr, fand eine Mega-Razzia mit rund 1000 Einsatzkräften statt. Hintergrund sind Ermittlungen zum Hawala Banking und Geldwäsche. Dabei werden erhebliche Bargeldmengen in Echtzeit über die Türkei transferiert und dort unmittelbar ausgezahlt. Das Geld stamme mutmaßlich aus Drogengeschäften und diene zur Terrorfinanzierung in Syrien.
So funktioniert das Hawala Banking
Beim Hawala Banking (arabisch: wechseln, überweisen) zahlt eine Person in Deutschland Geld ein und überträgt dieses in Echtzeit auf einen Vermittler in der Türkei. Es erfolgt dann ein Anruf aus Deutschland zur Geldausgabe in der Türkei, welcher auf Vertrauen basiert. Die Summe wird abzüglich einer Provision in nahezu Echtzeit an den Abholer ausgezahlt. Eine Buchung ist nicht notwendig. Das Geschäft ist kaum nachzuvollziehen. Täglich werden so rund 700.000 Euro bis zu einer Million Euro übertragen. Auch ein Rückfluss von Geldern nach Deutschland ist möglich. Um den Zahlungsfluss in der Türkei weiter zu ermöglichen, benötige es dann ein so genanntes „Clearing“. So haben die Beschuldigten von den Geldern in Deutschland große Geldmengen gekauft, die wiederum an eine türkische Firma übertragen wurden.