„Only bad news is good news“ – so lautet eine alte Journalistenregel, um Leser, Zuschauer und Zuhörer zu gewinnen. Schlechte Nachrichten gab es über den Grünen Zoo Wuppertal zuletzt mehr als ihm lieb sein konnte. Neben der Diskussion um Bonobo Bili wurde auch die Haltung von Elefanten und Eisbären in Wuppertal kontrovers diskutiert. Auf der Jahreshauptversammlung der Zoo-Verein Wuppertal (wuppertal-total.de berichtete) am Donnerstag (7. März) zeigten die gut 300 erschienenen Mitglieder Einigkeit und gaben Zoodirektor Arne Lawrenz und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Rückendeckung.
„Wir müssen alles dafür tun, um die Attraktivität des Zoos zu erhalten.”
(OB Andreas Mucke)
Sparkassenvorstand Axel Jütz begrüßte als Vertreter des erkrankten Hausherrn, Vorstandsvorsitzendem Gunther Wölfges, die Zoo-Verein-Mitglieder in der Glashalle am Johannisberg. „Ein tolles Zeichen“, stellte er fest, „das diese große Beteiligung für die Handelnden setzt.“ Oberbürgermeister Andreas Mucke bekannte sich in seinem Grußwort zum Zoo: „Wir müssen alles dafür tun, um die Attraktivität des Zoos zu erhalten. Es handelt sich hier ja um ein denkmalgeschützte Parkanlage, und ich bin froh, dass es für deren Pflege bald eine Lösung durch die Besetzung einer freien Stelle geben wird.“
Hoch erfreut nahmen die Zoo-Verein-Mitglieder zur Kenntnis, dass in der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt 6,3 Millionen Euro für Investitionen in den Grünen Zoo eingestellt worden seien. Zum Thema „bad news“ meinte der OB: „Ich vertraue Zoodirektor Arne Lawrenz und seinem Team in allen Fragen der Tierhaltung – voll und ganz.“
„Morddrohungen sind keine Kavaliersdelikte.”
(Bruno Hensel, Vorsitzender des Zoo-Verein Wuppertal)
Auch Vereins-Boss Bruno Hensel thematisierte die Shitstorms, die insbesondere die Verwendung des Elefantenhakens und die Integrationsprobleme von Bonobo Bili ausgelöst hatten: „Morddrohungen sind keine Kavaliersdelikte, die Polizei ist hier tätig.“ Die Aktionen „vermeintlicher Tierschützer“ seien keine Kavaliersdelikte.
Stolz präsentierte der trotz voller Berufstätigkeit ehrenamtlich hoch engagierte Vereinsvorsitzende die Mitgliederzahl. 1.942 seien es aktuell. „Das ist der höchste Stand in unserer 64-jährigen Geschichte“, so Hensel. Neumitglied sei auch der für den Zoo zuständige Dezernent Matthias Nocke. „Er musste für heute leider absagen, weil er die Einladung zu spät erhalten hat. Damit das nicht mehr passiert, ist er jetzt Vereinsmitglied geworden“, gab Hensel zum Schmunzeln des Auditoriums bekannt.
Daumen hoch für die Tierpfleger
Er erwähnte auch die vom Zooverein unterstützen Projekte für freilebende Bonobos und stellte sich voll hinter die Mannschaft um Arne Lawrenz: „Wir werden solidarisch mit den Tierpflegern sein. Wer diesen Weg nicht mitgehen will, der sollte sich überlegen, ob er in diesem Verein noch richtig aufgehoben ist“, lautete Hensels Botschaft, mit der er gleich einen besonderen Gruß kreierte: „Daumen hoch für die Tierpfleger. Mit diesem Zeichen sollten Zoobesucher dem Team des Grünen Zoos Mut machen.“
Lawrenz erläuterte das weitere Vorgehen bei der Weiterentwicklung des Konzepts „Grüner Zoo“ und kündigte an: „Ich werde in Zukunft weiterhin auf Transparenz setzen und möchte, dass wir proaktiv kommunizieren.“