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Viel Getöse – das ist üblich im Vorfeld eines Fußball-Derbys zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiß Essen. Vor dem Spiel am Sonntag (10. November) ist es aber geradezu unheimlich ruhig geblieben. Keine gegenseitigen Fan-Tiraden, kein verbales Gewitter, nicht mal eine Pressekonferenz hielt der WSV vor dem Spiel ab.
Dafür gab es aber ein Solidaritätsbekenntnis von Essens Trainer Christian Titz gegenüber dem WSV – und allen wirtschaftlich um ihre Existenz ringenden Vereinen. Nach der SG Wattenscheid 09, die bekanntlich bereits ihre Mannschaft aus der Regionalliga abgemeldet hat, straucheln neben dem WSV auch die SF Lotte.
„Fußball hat letztendlich auch mit Solidargemeinschaft zu tun.“
(Christian Hinz, RWE-Cheftrainer)
„Ich würde es sehr bedauern, wenn eine weitere Mannschaft den Rückzug antreten müsste“, erklärte der 48-Jährige auf der RWE-Pressekonferenz vor dem Spiel und fügte hinzu: „Ich kann nur jeden animieren, dass wir gewarnt sind und die Antennen ausfahren, denn Fußball hat letztendlich auch mit Solidargemeinschaft zu tun und wenn es solche Mannschaften gibt, dann kann man vielleicht im Vorfeld Hilfe anbieten und Lösungsansätze finden.“
Vor dem alten West-Schlager im Stadion am Zoo gilt für Titz allerdings, sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Nach einer kurzen Niederlagenserie von drei Spielen ist seine Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat zuletzt vier Siege in Folge eingefahren. Sie kann also mit gesundem Selbstvertrauen an die Aufgabe herangehen. Personell gibt es zudem keine größeren Baustellen. Lediglich Dennis Grote wird nach seiner fünften Gelben Karte fehlen. Sehr zum Ärger von Titz übrigens, denn eine dieser Karten erhielt Grote im annullierten Spiel gegen Wattenscheid. „Punkte und Tore werden aberkannt, Karten jedoch nicht“, wundert sich der RWE-Trainer.
Glückszahl 13?
Vielleicht ist die 13 ja die Glückszahl für den WSV. Denn die Partie gegen den alten Rivalen von der Hafenstraße in der Ruhrgebietsmetropole ist sein 13. Spiel seit dem letzten Sieg. Ohne Glück wird es tatsächlich auch kaum zu einem Dreier gegen die sich an der Tabellenspitze orientierenden Rot-Weißen gehen. Denn spielerisch sind sie zweifellos deutlich überlegen. Das heißt für den WSV: In den 90 Minuten fighten wie in einem Pokalspiel und alles geben.
- Spielbeginn im Stadion am Zoo ist am Sonntag (10. November) um 14 Uhr.