Seit Anfang Mai können in der Wuppertaler Zentralbibliothek wieder Medien ausgeliehen werden. Seitdem warten täglich vollgepackte Tüten darauf, von wissbegierigen Leseratten abgeholt zu werden. Die Tüten enthalten die vorbestellten Bücher, Spiele und Filme, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zentralbibliothek gepackt worden sind. Oberbürgermeister Andreas Mucke hat sich jetzt vor Ort informiert, wie die kontaktlose Ausleihe funktioniert.
„Bis zu fünf Medien können online reserviert und am nächsten Öffnungstag schon fertig gepackt abgeholt werden. Zurückgegebene Medien gehen nach den Vorgaben internationaler Gesundheitsbehörden für 72 Stunden in Quarantäne“, berichtet die Leiterin der Stadtbibliothek Cordula Gladrow. Sie und ihr Team haben den Bibliotheksbetrieb Corona-konform umgestellt: Es gibt eine Hotline für die telefonische Beratung. Absperrungen und Spuckschutzwände schützen bei der Ausleihe vor einer Ansteckung. Die Mund-Nase-Bedeckung ist sowieso Pflicht.
1.100 „Ersttäter“ seit Mitte März
Seit Mitte März haben schon über 3.500 Menschen die digitalen Angebote der Stadtbibliothek genutzt, 1.100 davon zum ersten Mal. „Digitale Angebote sind gefragter denn je“, weiß Gladrow auch mit weiteren Zahlen zu belegen. Die Zugriffe auf den Film-Streamingdienst haben sich verdreifacht, und die E-Book-Ausleihen über die Bergisch eMedien sind sogar um 75 Prozent gestiegen.
Alleine im April wurden 12.500 Artikel online gelesen und 2.000 Musiktitel gehört. Schülerinnen und Schüler nutzen besonders die digitalen Lernangebote. 230 Kinder-Bilderbücher wurden in den ersten Tagen der Freischaltung von Tiger Books ausgeliehen. Mucke und Gladrow glauben, dass diese Entwicklung auch nach Corona so weitergehen wird. Deshalb will die Stadtbibliothek die digitalen Angebote weiter ausbauen.