Der Wuppertaler Sportverein blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte zurück, seine Gründung erfolgte 1954. Wie die meisten anderen Sport-Clubs auch, gliedert er sich in verschiedene Abteilungen wie zum Beispiel Leichtathletik, Golf, Handball, Tischtennis und Darts. Überregionale Bekanntheit genießt allerdings nur die Fußballabteilung, die jedoch im Moment nicht über die viertklassige Regionalliga hinauskommt. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass dies nicht immer so war.
1972 gelang dem Wuppertaler SV der spektakuläre Aufstieg in die Bundesliga. Drei Jahre hielt die „Erstklassigkeit“ insgesamt an, in jenen Jahren war Günter Pröpper ohne Zweifel der bekannteste Promi im Team. Pröpper galt als einer der besten Stürmer seiner Tage, mit seinen Leistungen handelte er sich den Nicknamen „Meister Pröpper“ ein. Er erzielte in seiner besten Saison beinahe die Hälfte aller Tore des Wuppertaler Vereins, allein in der Regionalliga West durfte er 150 Mal mit antreten und traf dabei 125 Mal ins gegnerische Netz. Die damalige Torjägerliste enthielt regelmäßig Pröppers Namen, und das auf den vordersten Rängen.
Meister Pröpper als Erfolgs-Booster in den 70ern
Nachdem der WSV in die 1. Bundesliga aufstieg, belegte der Verein in seinem ersten Jahr einen viel beachteten vierten Platz, der 1973 die Qualifikation zum UEFA-Pokal bedeutete. Maßgeblich für diesen Erfolg war wieder einmal Pröpper, der auch hier seine Klasse unter Beweis stellte und mit 21 Toren Dritter der Torschützenliste wurde; lediglich Gerd Müller und Jupp Heynckes trafen in dieser Saison häufiger. Zwar spielt der WSV momentan „nur“ noch in der Regionalliga West, für Bundesliga Spiele müssen Fußballfans dennoch nicht weit fahren. Dortmund und der BVB sind lediglich 45 Minuten entfernt und kämpfen laut Betway gegen Werder Bremen mit einer Wetten Siegquote von 1.40 zumindest noch um die begehrten Champions-League-Plätze in der Bundesliga.
Um 1960 herum war es kaum möglich, den Namen Horst Szymaniak zu überhören: Der Bergarbeitersohn hatte sich zu einem der größten deutschen Fußball-Asse aufgeschwungen, regelmäßig erlangte er Bestplatzierungen bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres. 15.000 DM zahlten die Wuppertaler 1955 dafür, diese Koryphäe für sich zu beanspruchen. In jenen Tagen hatte der WSV gerade die Oberliga erreicht. Szymaniak fühlte sich in seinem neuen Team derart wohl, dass er 1958, nach erneutem Abstieg noch ein weiteres Jahr in Wuppertal verblieb. Die Stadt war zur Heimat seiner Familie geworden, außerdem konnte er hier ungestört seinen nebenberuflichen Tätigkeiten nachgehen. Während die BILD-Zeitung diesen Mann als „populärsten deutschen Fußballspieler“ bezeichnete, verkaufte er ganz bodenständig Wannen- und Brausebäder im väterlichen Betrieb.
Auch ein Österreicher lieh den Wuppertalern seinen großen Namen: Erich Probst, seines Zeichens erfolgreicher Torjäger im südlichen Nachbarland, wechselte 1956 vom SK Rapid Wien zum Wuppertaler SV. Damals genoss er bereits hohe internationale Bekanntheit als Mitglied des Nationalteams und „Macher“ bei der gerade vergangenen Fußballweltmeisterschaft. Damals hielt sich der WSV in der Oberliga West auf und investierte kräftig darin, das Team unter Trainer Edmund Conen auf hohem Level zu halten. Horst Szymaniak wurde zu Probsts neuem Kollegen, ebenso wie Alfred „Coppi“ Beck, Klaus Wilhelm, Erich Haase und Günter „Fifa“ Augustat. Leider mündete das Engagement des Österreichers 1958 in den Abstieg des Vereins, und der Fußball-Promi ging auf ein Angebot des FC Zürich ein.
Das Auf und Ab der vergangenen Jahrzehnte endete im Tal
Seit Ende der 70er-Jahre hält sich der Wuppertaler SV hauptsächlich in der dritten Liga auf, nur zu Beginn der 90er-Jahre fand ein kurzer, aber spektakulärer Ausflug in die 2. Bundesliga statt. Die Jahrtausendwende brachte hingegen ein langes Verharren in der vierten Spielklasse, nachdem in der Saison 1998/99 die Zahlungen an die Berufsgenossenschaft ausblieben. Rein sportlich lief es damals gar nicht mal so schlecht, doch wer sich nicht an die offiziellen Regeln hält, muss mit Kritik und Herabstufung rechnen.
2003 ging es endlich wieder aufwärts in die Regionalliga Nord, darauf folgte ein fünf Jahre währender Kampf um einen neuerlichen Platz in der 3. Liga. 2004 erfolgte ausgerechnet die Fusion mit der langjährigen Konkurrenz: Aus SV Borussia Wuppertal und dem Wuppertaler SV wurde der Wuppertaler SV Borussia – doch dieser Name ist seit 2013 schon wieder Geschichte. Eine weitere besondere Wegmarke bot die Saison 2006/07: Knapper lässt sich die Rückkehr zum Profifußball nicht verfehlen, doch das Schicksal wollte sich damals schlichtweg nicht zum Guten wenden. Derzeit bestimmen Niederlagen, Streitigkeiten und finanzielle Schwierigkeiten das Vereinsleben, im Grunde kann es von hier an nur noch besser werden.