Max Darj in Galaform der Trumpf des BHC

BHC-Kreisläufer Max Darj (Foto: Wenflou - CC0 1.0)

In einer extrem spannenden Schlussphase behielt Handball-Bundesligist Bergischer HZC gegen den TVB Stuttgart die Nerven. Dabei schien bereits in der 48. Minute alles klar zu sein, nachdem Max Darj zum 20:16 getroffen hatte. Doch die Schwaben steckten in der Solinger Klingenhalle zu keinem Zeitpunkt auf, kamen wieder heran und verlangten den „Löwen“ in den letzten Minuten alles ab. Weil Darj auch in den Schlussminuten jede sich bietende Gelegenheit mit einer bemerkenswerten Ruhe verwandelte, blieb dem BHC der Ausgleich erspart. Am Ende stand der 26:25 (12:10)-Sieg.

Die Deckungsreihen beider Teams dominierten die erste Hälfte. Stuttgarts Rückraumschützen Adam Lönn bekam der BHC nicht unter Kontrolle, auf der anderen Seite arbeiteten sich vor allem David Schmidt und Linus Arnesson im Positionsangriff in die Partie hinein. Nach einem 3:5-Rückstand legten Arnesson, Jeffrey Boomhouwer, wieder Arnesson und zweimal Schmidt einen 5:0-Lauf hin, dessen Grundstein Torhüter Christopher Rudeck legte, der in dieser Phase einige starke Paraden zeigte. Offensiv bewies auch Alexander Weck ein gutes Händchen mit einigen schönen Anspielen.

Glücksmoment Sekunden vor der Pause

Die Gastgeber schafften es aber nicht, sich abzusetzen. Die Schwaben fanden Lösungen – insbesondere nutzten sie defensive Ballgewinne konsequent zu erfolgreichen Kontern. Das 12:10 in der letzten Sekunden der ersten Halbzeit durch Tomas Babak war ein erster Glücksmoment, von dem aus BHC-Sicht noch einige folgen sollten.

Denn Rückschläge mussten die Bergischen immer wieder verkraften. In der zweiten Hälfte war die Deckung, die auf Csaba Szücs (Fingerverletzung) und Lukas Stutzke (krank) verzichten mussten, etwas anfälliger. Trainer Sebastian Hinze brachte nach wenigen Minuten Tomas Mrkva für Rudeck zwischen die Pfosten. Der Tscheche zeichnete sich mehrere Male aus – insbesondere bei diversen Sechs-Meter-Schüssen, die er unter frenetischem Jubel der 1.320 Fans entschärfte.

Kempa-Trick nach Einwurf

Die Nehmerqualitäten beider Teams waren in dieser zweiten Hälfte beeindruckend. Keine negative Aktion zeigte eine entsprechende Wirkung. Als Tom Kare Nikolaisen einen gegnerischen Arm im Gesicht abbekam und nicht weiterspielen konnte, gingen Hinze die Optionen im Innenblock aus. Er stellte nun weitgehend auf eine 5:1-Variante mit Alexander Weck auf der Spitze um. Nach einer Mrkva-Parade mühten sich die Gastgeber, um auf der anderen Seite zum Abschluss zu kommen. Die TVB-Deckung blockte gleich zwei Mal im passiven Spiel gegen Fabian Gutbrod, doch beim fälligen Einwurf hatten die Schwaben nicht mit einem Kempa-Trick gerechnet. Arnor Gunnarsson bediente den in den Kreis fliegenden Arnesson zum 17:14, Gutbrod stellte im nächsten Angriff auf 18:14.

Geknackt waren die Schwaben noch lange nicht. Sie nutzten den siebten Feldspieler und kamen wieder heran. Als Andri Runarsson zum 20:21 verkürzte, drohte die Wende. Alexander Weck fackelte nicht lange und stellte nach schneller Mitte auf 22:20. Es folgte die „Darj-Gala“: Der schwedische Kreisläufer traf unter erheblichem Druck in jedem Angriff, in dem er an den Ball kam. Auch von einer offensiven Deckung ließen sich die Löwen zum Schluss nicht beeindrucken. Ob Schmidt oder Babak: Sie fanden Darj am Kreis, der vier Mal in Serie versenkte und der Klingenhalle einen weiteren magischen Moment verschaffte.

BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Wir sind glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. In der ersten Halbzeit machen wir es ganz gut, aber leider verlieren wir wieder durch die Über- und Unterzahl-Situationen unseren Rhythmus. Wir müssen lernen, damit umzugehen, dass viel häufiger Über- oder Unterzahl auch am Anfang des Spiels ist. Letztlich sind wir aber super glücklich, weil ich glaube, dass wir nicht mit ganz leichtem Gepäck in die Saison gestartet sind. Da sind 6:2-Punkte schon gut, um ein bisschen was abzuwerfen.“

  • Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (2), Damm, Gutbrod (2), Weck (1), Arnesson (7/2), Babak (1), Darj (6), Nikolaisen, Bergner, Schmidt (5), Schönningsen, Gunnarsson (2), Hansson.

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