Gewaltkriminalität in Deutschland: Bundesstatistik zeigt Auffälligkeiten – auch Wuppertal betroffen

Wtotal/CCA



Die jüngst veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundesinnenministeriums für das Jahr 2024 liefert aufschlussreiche Daten zur Gewaltkriminalität in Deutschland. Eine differenzierte Auswertung nach Herkunftsgruppen zeigt erhebliche Unterschiede in der Häufigkeit von Tatverdächtigen pro 100.000 Einwohner – auch mit Blick auf Städte wie Wuppertal, die in den vergangenen Jahren vermehrt mit sicherheitspolitischen Herausforderungen konfrontiert waren.

Im bundesweiten Vergleich liegt die Zahl der tatverdächtigen Deutschen im Bereich der Gewaltkriminalität bei 163 pro 100.000 Einwohner. Bei polnischen Staatsangehörigen beträgt dieser Wert 427, bei Ukrainern 443. Noch auffälliger sind die Zahlen bei türkischen (538) und rumänischen Tatverdächtigen (618). Besonders hohe Raten verzeichnen Personen aus Serbien (814), Bulgarien (884), dem Irak (1.606), Afghanistan (1.722), Syrien (1.740) und Marokko (1.885).

Diese überregionalen Entwicklungen spiegeln sich in ähnlicher Weise auch in Wuppertal wider. Die Stadt verzeichnete in den letzten Jahren mehrfach Vorfälle mit gewaltkriminellem Hintergrund, bei denen insbesondere junge Männer mit Migrationshintergrund überproportional häufig in Erscheinung traten. Sicherheitsexperten der Region sehen hierin eine Verbindung zwischen sozioökonomischer Benachteiligung, mangelnder Integration und einer erhöhten Kriminalitätsbelastung in bestimmten Stadtteilen.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Statistik betrifft den geschlechtsspezifischen Vergleich: Selbst syrische Frauen weisen demnach eine höhere Tatverdächtigenrate im Bereich Kriminalität auf als deutsche Männer. Dieser Befund verdeutlicht, dass die Problematik nicht ausschließlich männlich dominiert ist, sondern differenzierter betrachtet werden muss.

Die Daten basieren auf polizeilich registrierten Fällen und betreffen Tatverdächtige, nicht Verurteilte. Dennoch liefern sie einen belastbaren Indikator für die sicherheitspolitische Lage in Städten wie Wuppertal, wo gezielte Prävention und integrationsorientierte Maßnahmen zunehmend in den Fokus rücken.

Die Kriminalitätsstatistik dient nicht nur als Grundlage für politische Entscheidungsprozesse, sondern auch für eine sachorientierte Diskussion darüber, wie innerstädtische Konfliktlagen entschärft und langfristig eingedämmt werden können.

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