„Hail Mary“ killt BHC-Stimmung

BHC-Cheftrainer Jamal Naji (Foto: BHC/A. Fischer)

Eine Minute vor Spielschluss hatte Handball-Bundesligist Bergischer HC beim Stand von 25:25 noch den Trumpf des Balles in der Hand. Doch der letzte Angriff im Heimspiel gegen den TVB Stuttgart verpuffte. Bei angezeigtem passiven Spiel bekamen die „Löwen“ den Ball nicht gefährlich auf das Tor – und als der Wurf unbedingt erfolgen musste, musste es Linus Arnesson aus ganz spitzem Winkel versuchen. Ohne Erfolg. Die Partie ging danach mit 25:26 (15:13) verloren.

Fünf Sekunden vor Schluss bekamen die Schwaben den Ball und brachten mit einem Verzweiflungspass nach vorne, erhielten nach Foul von Arnor Gunnarsson einen Siebenmeter und brachten so den Gastgebern vor 2.673 Zuschauern in der Unihalle die Niederlage bei.

Stimmung im Keller

Die Stimmung war nach dieser so unglücklichen Niederlage natürlich im Keller. In den 60 Minuten zuvor hatte sich dies nicht gerade abgezeichnet. Der BHC absolvierte zwar keine hochklassige Partie, blieb aber stets im Spiel und hatte auch den viel besseren Auftakt erwischt. Das Tempospiel funktionierte in den ersten Minuten. 4:1-, 7:4- und 11:7-Vorsprünge nach zum Teil schönen Treffern waren die Folge.

Fehler leistete sich die Mannschaft zwar immer wieder, Kapital schlugen die Gäste aber erst kurz vor der Pause daraus. Sie verkürzten auf 13:14. Frederik Ladefoged sorgte mit seinem Abschluss zum 15:13 dennoch für ein ordentliches Resultat zur Halbzeit.

Mehr und mehr offensive Probleme

Je länger die Begegnung danach andauerte, desto größer wurden allerdings die offensiven Probleme. In der Deckung bekamen die „Löwen“ viel gestoppt, auch wenn Peter Johannesson nicht mehr an so viele Bälle wie in der ersten Hälfte heran kam. In der Schlussphase nahm BHC-Coach Jamal Naji den Wechsel zu Christopher Rudeck vor, aber auch der hatte Probleme gegen diverse freie Würfe der Gäste.

Die kamen nämlich recht oft zu Gegenstößen nach Ballverlusten. Die Hausherren hingegen hatten diese kaum und mussten sich im Positionsangriff zu Toren kämpfen. Linus Arnesson gelang dies, auch Noah Beyer erzielte einige wichtige Treffer sowie das Tor des Tages. Er sprang fast rückwärts in den Kreis und war beim 25:25 zum fünften Mal erfolgreich. Dies war bei noch knapp fünf Minuten auf der Uhr der letzte BHC-Treffer. Die Teams neutralisierten sich nun völlig im gebundenen Angriff, sodass ein Unentschieden in der Luft lag. Bis zum letzten Pass, der „Hail Mary“. Daniel Fernandez verwandelte den entscheidenden Siebenmeter und ließ seine Stuttgarter frenetisch jubeln.

„Ich muss ehrlich sagen, ich weiß immer noch nicht, wie wir das Spiel nicht gewinnen konnten.“

Jamal Naji, Cheftrainer des BHC

BHC-Trainer Jamal Naji: „Chapeau für den letzten Spielzug, auch wenn es natürlich bitter für uns ist, dass das dann so aufgeht. Ich muss ehrlich sagen, ich weiß immer noch nicht, wie wir das Spiel nicht gewinnen konnten. Ich finde, dass wir in der ersten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft mit der besseren Spielanlage sind. Mit plus zwei zur Pause schlagen wir daraus aber zu wenig Kapital. Dass es dann in der zweiten Halbzeit so ein enges Spiel werden könnte, haben wir uns gedacht. Am Ende des Tages ist es ein glücklicher, aber dann auch verdienter Sieg für Stuttgart.“

  • Bergischer HC: Johannesson (1), Rudeck – Beyer (5), Schmitz, Stutzke (4), Weck (2), Arnesson (6/1), Babak (3), Szücs, Ladefoged (3), Nikolaisen (1), M´Bengue, Scholtes, Gunnarsson, Persson.

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