Auch SPD stellt sich hinter „Solinger Modell“

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Nach der Wuppertaler CDU-Ratsfraktion stellen sich auch die Kollegen der SPD hinter das „Solinger Modell“, das eine Halbierung der Schulklassen mit wochenweise wechselndem Präsenzunterricht vorsieht. Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte dies untersagt (wuppertal-total.de berichtete).

„Die SPD-Fraktion kritisiert, dass das sogenannte ‚Solinger Modell‘ vonseiten der Bezirksregierung kassiert worden ist. Wir hätten es begrüßt, wenn die Kommunen vor Ort auch im Schulbereich mit passgenauen und vor allem planbaren Maßnahmen auf die veränderte Corona-Lage reagieren könnten“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Reese.

Lage für Familien und Lehrkräfte nicht mehr planbar

Er könne die Entscheidung der Landesregierung nicht nachvollziehen. „Das von den Solinger Schulen geplante Rotationsverfahren, bei dem die eine Hälfte digital und die andere Hälfte der Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht unterrichtet werden, halte ich für durchaus geeignet, sowohl in den Schulen, als auch im ÖPNV die Abstandsregeln wieder einhalten zu können“, so Reese. Aktuell sei die Lage für die Familien und die Beschäftigten an den Schulen überhaupt nicht mehr planbar. Jede Schule versuche den Schulbetrieb irgendwie aufrechtzuerhalten, doch schon heute würden ganze Klassen für den nächsten Tag gebeten, zu Hause zu bleiben, weil zu wenig Lehrpersonal da sei.

„Das Argument, dass für geteilte Klassen nicht genug Personal da ist, lasse ich nicht gelten. Lehrpersonal, das aktuell reihenweise wegen Verdachtsfällen vorsorglich zu Hause in Quarantäne sitzt und nicht erkrankt ist, könnte bei einem Hybridmodell zumindest für den digitalen Unterricht wieder eingesetzt werden“, erläutert Dilek Engin, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende.

„Unterm Strich ein mangelhaftes Krisenmanagement.“

(Servet Köksal, stv. SPD-Fraktionsvorsitzender)

„Meine Fraktion appelliert eindringlich dafür, dass die Kommunen auch an den Schulen flexibel auf das individuelle Infektionsgeschehen vor Ort reagieren dürfen. Ministerin Gebauer will um jeden Preis am Präsenzunterricht für alle festhalten, und hat als Lösungsansatz nach acht Monaten Pandemie nicht mehr anzubieten als Lüften, Zwiebel-Look und vorgezogene Weihnachtsferien“, stellt Servet Köksal, ebenfalls stellvertretender Fraktionsvorsitzender fest. „Abgesehen davon, dass Letzteres viele Familien erneut vor organisatorische Probleme stellen wird, ist das unterm Strich ein mangelhaftes Krisenmanagement. Ich hoffe sehr, dass die von SPD und Grünen beantragte Aktuelle Stunde ein Einlenken bei Ministerin Gebauer erwirken kann.“

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