Erster „poetry ohne slam“ begeistert

Issam Al-Najm und Nema Albahri eröffneten den Abend mit ihren Beiträgen (Foto: Loriana Metzger/Bergische Uni)

Der erste „poetry ohne slam“ war ein voller Erfolg. Im Rahmen der Public Climate School an der Bergischen Universität Wuppertal hat er mit acht Mitwirkenden stattgefunden. Die trugen ihre Erzählungen, Gedichte und Essays zum Thema „Migration, Krieg und Klimakrise – Wie können, wie wollen wir zusammenleben?“ vor den rund 60 Besuchern der Veranstaltung vor.

„Die Beiträge machten nachdenklich und betroffen, berührten, rüttelten auf und gaben auch Hoffnung“, berichtet Loriana Metzger, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft und eine der Veranstalterinnen. Ziel war es, Ästhetik und Engagement zusammenzubringen und ohne Wettbewerbsdruck (daher: „ohne slam“) eine Begegnung verschiedener Stimmen und Geschichten zu ermöglichen.

Fluchterfahrungen

Den Anfang machten Issam Al-Najm und Nema Albahri, die für das Projekt und die Zeitung „nid“ (neu in deutschland) aktiv sind und in ihren Beiträgen unter anderem. ihre Fluchterfahrungen sowie das Leben unter einer Diktatur thematisierten. Franciso Bolaños Vainstein trug anschließend einige Gedichte vor, in denen er unter anderem die Möglichkeit eines kollektiven Gedächtnisses auslotete.

May.Myn beeindruckte das Publikum mit ihrem frei vorgetragenen dichterischen Text „Arme Mutti“ über den Umgang mit Umwelt und Tieren. Eine kritische Perspektive auf die Gesellschaft nahm auch Elli Köhler mit ihrem Vortrag ein, in dem sie nach den „Menschenleben“ und den Unterschieden, die zwischen Menschen gemacht werden, fragte.

„Obwohl Sie mich, meine Freunde und mein Land verletzen, hat Hass keinen Platz in meinem Herzen.“

Wael Kayyalis in seinem „Brief an den Präsidenten Al-Assad“

Abdulrahman Alasaad schloss mit einer Erzählung an, in der er sein Leben in Syrien reflektierte und die Frage aufwarf, wo Freiheit beginnt und wie sie durch das Bezeichnetwerden durch andere stets in Frage gestellt wird. Matthias Rürup präsentierte eine Auswahl seiner Gedichte über Krieg und Frieden sowie Privilegien. Den Abschluss bildete Wael Kayyalis Erzählung „Brief an den Präsidenten Al-Assad“, in dem er festhält: „Obwohl Sie mich, meine Freunde und mein Land verletzen, hat Hass keinen Platz in meinem Herzen.“

Der „poetry ohne slam“ wurde kooperativ von der AG Migration, Flucht, Rassismuskritik am Institut für Erziehungswissenschaft, dem InTouch-Programm, dem AStA, den Students for Future Wuppertal sowie dem netzwerk „n“ organisiert. „Die große Resonanz auf die Veranstaltung“, so Lisa Grünewald, die vom AStA-Referat für politische Bildung zu den Mitorganisatorinnen gehört, „hat uns motiviert, im nächsten Sommersemester einen zweiten ‚poetry ohne slam‘ mit einem neuen thematischen Schwerpunkt auszurichten. Kreative Köpfe, die mitwirken wollen, sind herzlich willkommen!“

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