Osterholz: Demo gegen Räumung und Rodung

Die Polizei hat mit der Räumung des Waldes im Osterholz in Wuppertal-Vohwinkel begonnen. Die Kalkwerke Oetelshofen werden nach eigener Aussage im Anschluss mit der Rodung des Mischwalds beginnen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte die Rodung freigegeben, über die Klage eines Anwohners vor dem Bundesverfassungsgericht wurde hingegen bislang noch nicht entschieden. Am heutigen Dienstagabend (25. Januar) um 18 Uhr startet eine Demo gegen die Räumung und Rodung am Bahnhof Vohwinkel.

Im Osterholz müssen nun etwa 1.500 Bäume einer Abraumhalde für Sand, Lehm und Erdreich aus der Kalksteingewinnung weichen. Fürviele Bürger ist dies ein Skandal in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Über zwei Jahre lang haben sie gegen die geplante Rodung protestiert, Klagen eingereicht und am Runden Tisch diskutiert. Trotzdem werden hier wirtschaftliche Einzelinteressen vor Klimaschutz gestellt – mitten in der Klimakrise.

„Wir fordern weiterhin: Osterholz bleibt.“

Arian Gaubig, FFF-Sprecher

„Auch wenn wir diese fünf Hektar Wald nicht retten konnten, haben wir den Konflikt nicht verloren“, sagt Arian Gaubig, Sprecher von Fridays for Future Wuppertal (FFF). In Zukunft werden es sich Wuppertaler Firmen und die Stadtpolitik wohl zwei Mal überlegen, ob sie sinnlos unsere Umwelt zerstören.“ Gaubig weiter: „Dabei fordern wir alle Beteiligten auf gewaltfrei vorzugehen. Vorgänge, wie sie unter anderem im Hambacher Forst dokumentiert wurden, dürfen sich auf gar keinen Fall wiederholen. Wir fordern weiterhin: Osterholz bleibt.“

Auch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Bündnis 90/Die Grünen) fordert, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene verändern, um dafür zu sorgen, dass solche Waldrodungen zukünftig nicht mehr möglich sind. „Dass Wälder wie das Osterholz heute noch Abraumhalden, Autobahnen oder der Kohlegewinnung weichen müssen, ist skandalös“, sagt Sina Bublies, Sprecherin von FFF Wuppertal.

Klimakrise wird nicht ernst genommen

Das zeige, dass diese Krise immer noch nicht ernst genug genommen werde. Denn gesunde Mischwälder seien elementar wichtig im Kampf der FFF-Bewegung gegen die eskalierende Klimakrise. „Sie speichern nicht nur enorm viel CO2, sondern sie schützen uns auch vor den dramatischen Folgen der Klimakrise. Solche Wälder sorgen für Regen und niedrigere Temperaturen in Hitzesommern und sind Lebensraum für etliche Arten und daher unverzichtbar für den Erhalt unserer Ökosysteme. Es ist also offensichtlich, dass wir diese Wälder schützen müssen, anstatt sie zu zerstören und so die Klimakrise weiter zu befeuern.”

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