Stadt rät zu Geduld mit neuem City-Pflaster

In Barmen - hier der Rolingswerth - wurde helles Granitpflaster verlegt (Foto: Stadt Wuppertal)

Kritik hat es schon nach kurzer Zeit am neuen Straßenpflaster in den Innenstädten von Barmen und Elberfeld gegeben. Vor allem die schnelle Verschmutzung fanden viele gar nicht gut. „Zu hell, zu anfällig, zu schnell schmutzig“, hieß es. Kritik, die auf die Auswahl des Materials zielt. Die Stadt hat jetzt dazu Stellung genommen.

Helles Pflaster speichert weniger Hitze

Moderner, attraktiver und klimafreundlicher sollte das neue Straßenpflaster in den Seitenstraßen der Citys sein. Das ist auch ein Grund dafür, dass die neuen Pflastersteine deutlich heller sind als die alten Flächen. „Durch das hellere Pflaster können wir Temperaturen in den Innenstädten um zirka zehn Grad senken“, erläutert der zuständige Dezernent Frank Meyer. „Auch andere Städte wie zum Beispiel Bonn gehen diesen Weg. Dort werden jetzt Arbeitsgruppen eingesetzt, um Maßnahmen zur Bewältigung von ‚Klimaänderungsfolgen‘ in der Innenstadt zu entwickeln, unter anderem auch durch hellere Straßenbeläge in der Innenstadt.“ Meyer erklärt weiter: „Dunkle Oberflächen nehmen Hitze auf und geben sie an die Umgebung wieder ab – das weiß jeder, der mal in einer dunklen Jeans in der Sonne gesessen hat. Helle Flächen speichern weniger Hitze und belasten dadurch ihre Umgebung weniger. Einfache Maßnahme, große Wirkung.“

„Einfache Maßnahme, große Wirkung.“
(Frank Meyer, Dezernent)

Die Helligkeit des Materials ist auch der Grund dafür, dass die Verschmutzung deutlich erkennbar ist. „Die Verunreinigungen, die zum städtischen Alltag gehören, werden hier viel stärker wahrgenommen als auf dem alten Pflaster“, heißt es aus der Verwaltung. Die wünscht sich natürlich auch, dass es die Verunreinigungen durch Schmutz, Staubpartikel und Essensreste nicht gäbe. In Barmen wurde deswegen zum ersten Mal mit Granit ein hochwertiger Naturstein verlegt. Der Vorteil von Naturstein: Er ist langlebig und widerstandsfähig, doch wie bei einem Schwamm füllen sich zuerst einmal die Poren der Steine mit dem Schmutz, der auf dem Boden landet.

Gleichmäßige Patina in zwei Jahren

„Wir müssen einfach ein wenig Geduld haben“, so die Leiterin des Ressorts Straßen und Verkehr, Hannelore Reichl. „Die Steine wirken jetzt noch sehr hell und fleckig oder verschmutzt, auch weil es in diesem Sommer sehr wenig Regen gab. Das ist ärgerlich, aber wir müssen dem Pflaster etwas Zeit geben. Die Steine brauchen ein, zwei Jahre, um eine gleichmäßige Patina anzusetzen.“ Die Vorteile des Granit beschreibt Reichl so: „Sie sind widerstandsfähiger und haltbarer als Betonstein und dementsprechend auch nachhaltiger. Die Granitplatten auf dem Johannes-Rau-Platz vor dem Rathaus sind ein gutes Beispiel: Die Platten sind in die Jahre gekommen, aber trotz eifriger Nutzung des Platzes wirkt der Platz noch immer attraktiv und ansprechend.“

  • OB Andreas Mucke appelliert an alle, mit den frisch renovierten Seitenstraßen achtsam umzugehen: „Wir geben uns viel Mühe und haben schon sehr viel Geld investiert, um unsere Innenstädte für unsere Bürgerinnen und Bürger wieder attraktiver zu machen. Jetzt liegt es an uns allen, mit der neu gestalteten Umgebung sorgsam umzugehen. Also sollten wir nicht nachlässig damit umgehen, sondern zum Beispiel für alle Abfälle die wirklich reichlich vorhandenen Papierkörbe nutzen und beim Essen und Trinken ein bisschen achtsamer sein.“

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