Auch ganz starker Johannesson kann letzten Treffer nicht verhindern

BHC-Torwart Peter Johannesson (Foto: BHC/A. Fischer)

Handball-Bundesligist Bergischer HC hat den Rhein-Neckar Löwen einen erbitterten Kampf geboten, sich von Rückschlägen erholt und am Ende fast für den Aufwand belohnt. Linus Arnesson erzielte zehn Sekunden vor Schluss das 26:26. Einen letzten Angriff galt es noch zu überstehen, doch Niclas Kirkelokke traf aus dem Rückraum zum 27:26 (13:11)-Erfolg für die Mannheimer. Auch der überragende Torhüter Peter Johannesson konnte diesen Wurf nicht abwehren, so dass die Bergischen bei ihrer Premiere in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle ohne zählbaren Erfolg blieben.

Dass die Partie ein solch dramatisches Finale haben würde, war in den ersten knapp zehn Minuten der Partie überhaupt noch nicht absehbar gewesen. Der BHC erwischte einen denkbar unglücklichen Start, verlor Bälle oder scheiterte an Joel Birlehm im Tor der Rhein-Neckar Löwen. Dass die Hausherren nicht höher als mit 0:3 beziehungsweise 1:4 ins Hintertreffen gerieten, hatten sie vor allem Peter Johannesson zu verdanken. Der Torhüter lief gleich zu Beginn zu Hochform auf und hielt unter anderem gegen die frei abschließenden Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer.

Stutzkes Doppelschlag bringt BHC zurück

So genügte ein Doppelschlag von Lukas Stutzke zum 3:4, um aus BHC-Sicht in dieser Phase unverhofft wieder ins Spiel zu kommen. Zwar leisteten sich die Gastgeber immer wieder Ballverluste, die Mannheim zu Kontern nutzte, abhängen ließen sie sich aber nicht mehr. Johannesson funktionierte in Kombination mit der starken Deckung, so dass Noah Beyer auf der anderen Seite nach einem grandiosen Stutzke-Pass die Chance zur Führung hatte. Der Linksaußen scheiterte aber nicht nur, sondern die Unparteiischen hatten auch einen (sehr umstrittenen) Kopftreffer bei Birlehm erkannt, so dass die Bergischen in Unterzahl agieren mussten. All das überstand die Mannschaft und ging nach schönen Treffern von Tim Nothdurft mit einem knappen 11:13-Rückstand in die Kabine.

Partie kurz vor der Wende

Nach der Pause gelang dem BHC eine weitere Steigerung, zumal die Gäste deutlich weniger zu ihren gefürchteten Gegenstößen kamen. Und der BHC zeigte immer wieder Aktionen, die bei den 2.374 Fans und sich selbst für einen emotionalen Schub sorgten. Yannick Fraatz zum Beispiel schnappte sich in der Abwehr den Ball und schloss Sekunden später den Angriff auf der anderen Seite selbst ab. Linus Arnesson schloss per Kempa-Trick auf Pass von Tomas Babak ab, und Johannesson entschärfte wieder völlig blank gegen Gensheimer. Beim 18:18 stand die Partie kurz vor der Wende.

Eine Führung aber sollte der Mannschaft von Coach Jamal Naji einfach nicht gelingen. Nach einem neuerlichen Zwei-Tore-Vorsprung für die Mannheimer, setzte Naji auf den siebten Feldspieler und hatte Erfolg. Nothdurft und Stutzke verkürzten, Arnesson glich aus. Drei Sekunden fehlten zu einen kollektiven BHC-Jubel. So waren es nach Kirkelokkes finalem Schuss Sebastian Hinze und die Rhein-Neckar Löwen, die sich sichtbar über den Sieg gegen das Ex-Team ihres Trainers freuten.

Die Trainerstimmen

Sebastian Hinze: „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Zwischen der 40. und 50. Minute war der BHC voll da, hatte Ballgewinne in der Abwehr, fand im Angriff sehr schnell seine Lösungen, machen Tempo-Tore, und zu der Präsenz kommt noch Euphorie auf. Am Ende war noch die Chance auf den Punkt für den BHC da. Es war daher sicherlich ein glücklicher Sieg.“

Jamal Naji: „Für die Atmosphäre, die heute hier herrschte, möchte ich mich bedanken. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Ich kann mir vorstellen, warum man hier früher von einem Handball-Tempel gesprochen hat. Gerne mehr davon, das hilft uns auch. Peter Johannesson hat eine phänomenale Leistung erbracht. Ich glaube, wir hätten für den Kampf den Punkt heute sehr verdient. Das war eine ganz andere Version unserer selbst als in der vergangenen Woche gegen Hamburg.

  • Bergischer HC: Johannesson, Rudeck – Beyer (3/1), Nothdurft (5), Stutzke (8), Weck, Arnesson (5/1), Babak (1), Bergner, Ladefoged, Nikolaisen (1), M´Bengue, Schönningsen (2), Gunnarsson, Fraatz (1).

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