BHC erneut mit letztem Wurf geschlagen

BHC-Keeper Christopher Rudeck (Foto: BHC/A. Fischer)

Ein umstrittener Pfiff hat die finale Situation zwischen dem TVB Stuttgart und dem Bergischen HC entschieden. Zuvor allerdings hatten die „Löwen“ alle Chancen, die Partie der Handball-Bundesliga zu ihren Gunsten zu entscheiden. Nach einer starken ersten Halbzeit kam die Mannschaft schwächer aus der Kabine, verlor ihren klaren Vorsprung und erkämpfte sich in der Schlussphase doch noch eine Siegmöglichkeit. Die jedoch blieb ungenutzt, so dass der BHC mit 26:27 (17:12) verlor – zum zweiten Mal durch den letzten Wurf des Gegners wenige Sekunden vor Schluss.

Danach hatte es in der ersten Halbzeit noch nicht ausgesehen. Der BHC präsentierte sich in guter Form und ging nach einem 2:4-Rückstand souverän in Führung. Für Stabilität sorgte von Anfang an Torhüter Christopher Rudeck, der bis zum Schluss viel wegnahm und mit einer Fangquote von 42,5 Prozent auch sein ebenfalls starkes Gegenüber Silvio Heinevetter (35,3) in den Schatten stellte. Im Angriff lief für die Bergischen vieles rund. Djibril M’Bengue erzielte bei angezeigtem Zeitspiel den 15:9-Vorsprung aus dem Rückraum, Frederik Ladefoged hatte vom Kreis vor der Pause eine perfekte Ausbeute.

Komfortabler Halbzeitvorsprung

Der 17:12-Halbzeitvorsprung war komfortabel, aber keinesfalls sicher. Das stellten die Stuttgarter mit Beginn der zweiten Hälfte unter Beweis. Sie kamen schnell wieder in Schlagdistanz und nutzten eine insbesondere offensiv schwache Phase des BHC, um zunächst auf 19:21 zu verkürzen und dann sogar zum 22:22 auszugleichen. Die „Löwen“ hingegen fanden nicht nur kaum noch gute Lösungen im Positionsangriff, sie vergaben auch sehr viele freie Bälle gegen Heinevetter, zwischendurch aber auch gegen Miljan Vujovic.

BHC-Coach Jamal Naji griff beim Zwei-Tore-Rückstand kurz vor dem Ende zum taktischen Mittel des siebten Feldspielers. Das ging auf. Ladefoged, Lukas Stutzke und Yannick Fraatz erzielten die Treffer auf dem Weg zum 25:25. Bei noch fünf Minuten auf der Uhr überschlugen sich die Ereignisse. Bei einem Gegenstoß zur möglichen Führung war der Stuttgarter Torhüter Endstation. Ein scheinbarer Treffer von Noah Beyer wurde zurückgepfiffen, weil er im Kreis abgesprungen sein soll. Trotzdem egalisierte Beyer nach Jerome Müllers 26:25 erneut. Nachdem Stutzke bei einem offensiven Zweikampf keinen Freiwurf zugesprochen bekommen hatte, schien der letzte Angriff der Partie nun den Schwaben zu gehören.

Stummes Buzzer-Signal sorgt für Verwirrung

Was dann passierte, war zumindest umstritten. Gegen die Stuttgarter wurde ein Stürmerfoul gepfiffen, doch statt Wechsel des Ballbesitzes entschieden die Unparteiischen auf eine Auszeit für den TVB. Das Buzzer-Signal, das seit dieser Saison unmittelbar mit Betätigung ertönt, war allerdings nicht zu hören. Nach längeren Diskussionen blieben die Schwaben im Angriff, spielten diesen stark aus und trafen zum 27:26-Endstand.

BHC-Manager Jörg Föste: „Es war die dritte Niederlage mit einem Tor – das ist für den Augenblick extrem ernüchternd. Vor allem vor dem Hintergrund, dass bis zur 40. Minute so viel gepasst hat: Torhüterleistung, Deckungsarbeit, konzentrierte Angriffe. Dann haben wir die Linie verloren und Stuttgart den Weg ins Spiel geebnet. Zum Schluss war es so unglücklich, wie es nur laufen kann.“

  • Bergischer HC: Rudeck, Johannesson; Beyer (2), Nothdurft (1), Stutzke (4), Weck, Arnesson (2), Babak (3), Ladefoged (6), Nikolaisen, Begner, Schönningsen (2), M’Bengue (2), Gunnarsson (2), Fraatz (2).

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