Verletzter Flamingo-Mann ist wieder fit

Foto: M. Achteburg

Auf der im Sommer eröffneten Anlage Aralandia im Wuppertaler Zoo leben auch 18 rosafarbene Chile-Flamingos, die sich im Bereich der Wasserfläche aufhalten.

Vor einigen Wochen war dem Tierpflegeteam ein Flamingo aufgefallen, der den rechten Flügel hängen ließ und ihn scheinbar nicht mehr in die richtige Position bringen konnte. Um das Tier auf dem Teich einzufangen, ohne eine Fluchtreaktion der ganzen Gruppe zu riskieren, wurde mit mehreren Personen ein Ring aus weichem Netzgewebe um den Teich gespannt, bevor zwei Fangbeauftragte den Vogel aus der Gruppe griffen.

Die Untersuchung des Flamingomännchens und ein Röntgenbild brachten die Diagnose: Das zehn Jahre alte Tier hatte sich gleich zwei Verletzungen des Flügels zugezogen, eine Fehlstellung des Ellbogengelenks und einen Knochenbruch am Handgelenk. Der Vogel wurde also mit einem Flügelverband versorgt und im Stallgebäude von Aralandia untergebracht. Dort befindet sich genau für solche Fälle ein spezieller Innenraum, der ein Bodengefälle hat und dessen Boden und Wände mit Gummi beschichtet sind, sodass man Wasser einlassen und eine seichte Teichfläche schaffen kann. Auch ein zweites Tier wurde mit eingestallt, da Flamingos in Gesellschaft eines Artgenossen viel ruhiger sind.

In einigen Fällen lassen sich solche Verletzungen mit einer Verbandsbehandlung so ruhigstellen, dass der Flügel anschließend in angelegter Position verbleibt und keine Amputation notwendig ist. Der Verlust eines Flügels kann für einen Flamingo im Zoo durchaus problematisch sein. Fliegen muss er hier zwar nicht, aber mit den angelegten Flügeln hält er sich im Winter warm. Wenn ihm auf einer Seite diese Abdeckung des Körpers fehlt, kann er bei sehr kalten Temperaturen Probleme bekommen. Außerdem sollen sich die hochbedrohten Flamingos auch fortpflanzen können, und bei der Paarung braucht ein männlicher Flamingo seine Flügel zur Balance.

Die Verbandsbehandlung brachte einen Teilerfolg: Das Ellbogengelenk stabilisierte sich, aber im Handgelenk hing der Flügel weiter herunter, sodass der Flamingo über seine eigenen Federn gestolpert wäre, die ihm zwischen die langen Beine geraten. Schließlich wurde also doch operiert, entfernt wurde nur ein kleiner Teil des Flügelendes. So bleibt das Tier schmerzfrei und kann sich trotzdem warmhalten. Dass der restliche Flügel ein klein bisschen weiter nach unten zeigt als links, ist nur ein winziger Schönheitsfehler.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal

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