Wuppertaler Plan zur Rettung des Feuersalamanders

Der Feuersalamander ist im Bergischen stark gefährdet (Foto: Benny Trapp)

Nach zweijähriger Vorbereitungszeit startet das bundesweit einzigartige Wuppertaler Schutz- und Erhaltungszuchtprogramm für den einheimischen Feuersalamander. Unter der Kurzbezeichnung „Archeprojekt Feuersalamander“ beginnt die erste praktische Umsetzungsphase. Grund für das Erhaltungszuchtprogramm ist der Rückgang der Feuersalamander-Population aufgrund des tödlichen Bsal-Hautpilzes, der sich immer weiter in der Bergischen Region verbreitet.

Tödlicher Hautpilz bei Feuersalamandern in der Region

Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Wuppertal koordiniert die Realisierung des Projektes gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Zoologie und Didaktik der Biologie der Bergischen Universität Wuppertal, dem Grünen Zoo Wuppertal, einem ehrenamtlichen Experten sowie einem lokalen Unternehmer.

Der Feuersalamander ist gemäß Naturschutzgesetz und Artenschutzverordnung eine „besonders geschützte“ Art. Gerade für die bewaldeten Bachtäler unseres Bergischen Landes ist der Salamander charakteristisch und relevant für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Seit etwa zwei Jahren breitet sich der für Feuersalamander tödliche Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans –kurz Bsal aus. Von Remscheid aus hat er sich zunächst in Wuppertal und schließlich im gesamten Bergischen Städtedreieck ausgebreitet. Im schlimmsten Fall ist bei seiner weiteren Verbreitung mit dem Aussterben der Gesamtpopulation zu rechnen.

Auch Uni, Zoo und Kalkwerke involviert

Die Entwicklung der Feuersalamander hat sich in der Region gerade in den letzten beiden Jahren enorm verschlechtert. Vor diesem Hintergrund hatte bereits im März 2021 Benny Trapp, ein ortsansässiger ehrenamtlich aktiver Tierfotograf und Herpetofaunist (als Herpetofauna wird die Gesamtheit aller Amphibien- und Reptilienarten einer Region bezeichnet), dazu aufgerufen, ein „Archeprojekt“ auf den Weg zu bringen. Seine Idee: Feuersalamander und deren Larven aus ihrem natürlichen Habitat, den Bachtälern und Wäldern zu entnehmen und in Terrarien zu halten und zu vermehren, um einen Teil der Population zu sichern. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und weiteren Unterstützern und Experten entstand daraus nun das Wuppertaler Pilotprojekt, das bundesweit bisher einzigartig ist.

Weitere Unterstützer des Projekts sind Sabrina Bleidißel und Professorin Gela Preisfeld (Bergische Universität Wuppertal) als wissenschaftliche Begleiter, Dominik Fischer (Kurator beim Grünen Zoo) für die Hygiene- und Seuchenschutzmaßnahmen, die bei langfristiger Haltung notwendig sind, sowie einer tiermedizinischen Betreuung und Behandlung sowie Till Iseke, Geschäftsführer der Kalkwerke Oetelshofen, die Räumlichkeiten auf ihrem Betriebsgelände zur Verfügung stellen und dort eine mindestens zehnjährige kostenfreie Nutzung garantieren.

Hoffnung auf Strahlkraft des Archeprojekts

Jetzt hoffen alle Projektbeteiligten, dass sich die investierte Zeit und Mühe für die Vorbereitung auszahlen wird und die Maßnahmen zur Rettung des Feuersalamanders im Bergischen Land schnell Früchte tragen wird. Darüber hinaus besteht die Hoffnung, dass das Wuppertaler Archeprojekt weite Strahlkraft hat und überregional Initiativen zum Amphibienschutz vorantreibt, die im Sinne einer Bewahrung der biologischen Vielfalt unschätzbar wichtig sind.

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