Ohne Spielmacher ein Sieg des Willens

Noah Beyer (Foto: BHC/A. Fischer)

In der zweiten Halbzeit hatte sich bereits die dritte Niederlage in Folge für Handball-Bundesligist Bergischer HC in angedeutet. Doch die Mannschaft warf gegen GWD Minden noch einmal alles hinein, holte einen Vier-Tore-Rückstand auf und zeigte sich in der entscheidenden Phase kaltschnäuzig. Als Noah Beyers Wurf zum 34:32-Endstand in den Maschen einschlug, stieg die Stimmung bei mehr als 2.000 Zuschauern in der Unihalle am Siedepunkt.

Es war in den 60 Minuten zuvor ein gewaltiges Stück Arbeit gewesen. Zumal die Bergischen mit einem Handicap ins Spiel gegangen waren: Mit Linus Arnesson und Tomas Babak fielen beide etatmäßigen Spielmacher aufgrund muskulärer Verletzungen aus. Stattdessen trat Alexander Weck auf der Mitte an. Der machte seinen Job ordentlich, wenn der gebundene Angriff insgesamt dennoch von einigen Fehlern geprägt war. In einen Rhythmus fanden die Bergischen dennoch phasenweise.

Stutzke mit drei wuchtigen Würfen in Serie zum 14:14-Hakbzeitstand

Eine 10:7-Führung ging jedoch durch einen 0:5-Lauf schnell wieder verloren. Dass die „Löwen“ trotzdem nicht mit einem Rückstand in die Pause gehen mussten, lag auch an Lukas Stutzke, der mit drei wuchtigen Würfen in Serie aufdrehte. So hieß es zur Halbzeit 14:14 unentschieden.

In den zweiten Spielabschnitt starten die Ostwestfalen stärker. Sie gewannen sogar eine Unterzahl-Situation mit 2:0, gingen dadurch zunächst 18:16, später sogar 20:17 und 22:18 in Führung. Der BHC stand mit dem Rücken zur Wand, hatte jetzt auch nicht mehr den ganz großen Rückhalt des in der ersten Halbzeit sehr stark parierenden Christopher Rudeck. Trotzdem gelang das Comeback. Die Gastgeber setzten auf viel Tempo und nutzten diverse Ballgewinne in der Abwehr zu schnellen Kontern. Stutzke glich beim 26:26 wieder aus, auch Fabian Gutbrod, der nach Achillessehnenproblemen wieder mitwirken konnte, erzielte ein paar wichtige Treffer.

Noah Beyer nervenstark

Der zwischen die Pfosten eingewechselte Peter Johannesson griff entscheidend ein, die Führung verwehrte zunächst aber sein Pendant auf Mindener Seite, Malte Semisch, mit einer Doppelparade gegen Isak Persson und Noah Beyer. Letzterer ließ sich davon aber nicht beirren und blieb in der Crunchtime ruhig. Der Linksaußen war mit neun Toren nicht nur bester Schütze der Partie, er zeigte auch von der Siebenmeter-Linie keine Nerven. Sein 33:32 per Strafwurf stellte die Weichen. In Überzahl gelang der Ballgewinn, und Beyer war erneut zur Stelle. Der Rest ging im Jubel der Fans unter. Am Ende war es dann ein Sieg des Willens.

  • Bergischer HC: Rudeck, Johannesson – Beyer (9/4), Giesselmann, Schmitz, Gutbrod (3), Stutzke (8), Weck (5), Szücs, Ladefoged (1), Nikolaisen (1), M´Bengue (3), Scholtes, Gunnarsson (1), Persson (3/1).  

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