Wuppertal Institut legt erste Analyse des Klimagipfels vor

Foto: wuppertal-total.de

Die am 15. Dezember beendete Klimakonferenz von Madrid hat natürlich auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Wuppertal Instituts für Klima, Energie, Umwelt beschäftigt. Sie waren vor Ort und haben in einer ersten Analyse die zentralen Ergebnisse der Verhandlungen zusammengefasst.

Die schlussfolgert, dass Madrid wieder einmal gezeigt hat, dass den konsensbasierten UN-Klimaverhandlungen deutliche Grenzen gesetzt sind. „Die Zeit läuft davon“, warnt Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Instituts. „Die weltweiten Treibhausgasemissionen steigen weiter an – 2019 wird ein weiterer Rekordwert erreicht. Leider nutzte keiner der großen Staaten die Gelegenheit auf der Konferenz in Madrid, um anzukündigen, dass sie ihre Beiträge zum Klimaschutz verstärken werden.“ Das Gegenteil sei der Fall gewesen: Viele Staaten hätten weiterhin bestritten, dass überhaupt bis 2020 der Ehrgeiz bei den Klimaschutzmaßnahmen gesteigert werden müsse.

„Ob 2020 das Jahr der Ambitionssteigerung wird, hängt zum Großteil von der EU ab.“
(Wolfgang Obergassel, Wuppertal Institut)

„Alle Staaten sollten jetzt ihre Beiträge verstärken und sie spätestens bis Mitte 2020 auf den Tisch legen, damit bis zur nächsten Klimakonferenz in Glasgow eine Bewertung erfolgen kann“, ergänzt Fischedick. „Ob 2020 das Jahr der Ambitionssteigerung wird, hängt zum Großteil von der Europäischen Union (EU) ab“, sagt Wolfgang Obergassel, Co-Leiter des Forschungsbereichs Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut.

Die EU und China haben vereinbart, im September 2020 ein Gipfeltreffen durchzuführen, um unter anderem die nächste Klimakonferenz in Glasgow vorzubereiten. Dieser Gipfel, so Obergassel, könne aber nur dann erfolgreich sein, wenn die EU nicht mit leeren Händen komme. Deshalb sei es sinnvoll, wenn sie schon vor dem Gipfel mit China beschließe, ihr Reduktionsziel für 2030 auf mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu verschärfen.

  • Im Januar 2020 wird das Wuppertal Institut eine ausführlichere Analyse der COP25 veröffentlichen.

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