Senkwehen oder Geburtsbeginn? Den Unterschied verstehen

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Die Phase vor der Geburt ist eine Zeit der Vorfreude, aber auch der Unsicherheit für viele werdende Mütter. Insbesondere die Unterscheidung zwischen Senkwehen und dem tatsächlichen Beginn der Geburt kann eine Herausforderung darstellen. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die charakteristischen Merkmale von Senkwehen und Geburtsbeginn, um werdenden Müttern und ihren Partnern zu helfen, diese wichtige Unterscheidung besser zu verstehen.

Was sind Senkwehen?

Senkwehen vor der Geburt, auch als „Vorwehen“ oder „Übungswehen“ bekannt, sind eine natürliche Phase im späten Stadium der Schwangerschaft, in der sich der Körper der werdenden Mutter auf die bevorstehende Geburt vorbereitet.

  • Im Gegensatz zu den Geburtswehen, die den Geburtsvorgang einleiten, haben Senkwehen eine andere Funktion. Ihr Hauptziel besteht darin, das Baby in die optimale Geburtsposition zu bringen, indem sie den Kopf des Kindes tiefer in das Becken der Mutter bewegen.

Da sie sich ähnlich anfühlen, wie die Beschreibung von Wehen, ist es vor allem für erstmalige Mütter oft schwierig einzuschätzen, ob Senkwehen den Beginn der Geburt signalisieren, oder ignoriert werden können. Da Senkwehen Teil eines normalen Schwangerschaftsprozesses sind, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.

  • Allerdings ist es essenziell, die Unterschiede zwischen Senkwehen und dem tatsächlichen Geburtsbeginn zu erkennen, um rechtzeitig die nötigen Schritte einzuleiten, falls die Geburt tatsächlich bevorsteht.

Die Charakteristika von Senkwehen

Gegen Ende der Schwangerschaft ist es verständlich, dass werdende Mütter dem Beginn der Geburt entgegenfiebern und ihre Körpersignale aufmerksam beobachten. Gefühle, die in Richtung der Wehen geben, können daher schnell verunsichern. Tatsächlich haben Senkwehen aber einige Eigenschaften, die sie von den Wehen der Geburt unterscheiden:

  • Unregelmäßiges Auftreten

Senkwehen sind oft unregelmäßig und folgen keinem klaren Muster. Sie können in unvorhersehbaren Abständen auftreten, manchmal mit Pausen von einigen Minuten bis zu Stunden.

  • Lokalisation der Schmerzen

Die meisten Frauen beschreiben die Schmerzen von Senkwehen als ein tiefes Ziehen oder Drücken im Unterleib, Rücken oder den Oberschenkeln. Im Vergleich dazu werden Geburtswehen oft als wellenförmige Kontraktionen im Bauchbereich empfunden.

  • Schmerzintensität

Senkwehen sind für einige Frauen kaum spürbar, können sie für andere Frauen aber durchaus schmerzhaft sein. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Intensität von Senkwehen in der Regel milder ist als die von Geburtswehen.

  • Nachlassen bei Bewegung

Die Schmerzen lassen bei Veränderungen der Position oder durch Bewegung häufig nach. Wenn werdende Mütter sich hinlegen oder ausruhen, können die Senkwehen vorübergehend abklingen.

Kurse für die Geburtsvorbereitung sind hilfreich, um auf solche Unterschiede aufmerksam gemacht zu werden und zu wissen, wann welche Reaktionen notwendig sind.

Anzeichen für den Beginn der Geburt

Der Beginn der Geburt, auch als „echte“ oder „aktive“ Wehen bezeichnet, ist der Moment, in dem der eigentliche Geburtsprozess in Gang gesetzt wird. Dieser Prozess hat ebenfalls mehrere charakteristische Anzeichen:

  • Regelmäßige und zunehmend starke Wehen

Ein deutliches Signal für den Geburtsbeginn sind regelmäßige, wellenförmige und kontinuierlich stärker werdende Wehen. Echte Wehen lassen in der Regel nicht nach, wenn man die Position wechselt.

  • Blasensprung

Der Blasensprung ist ein häufiges Anzeichen dafür, dass die Geburt bevorsteht. Dies kann sich als ein plötzlicher Flüssigkeitsverlust aus der Scheide bemerkbar machen. Nicht für jede Frau geschieht dieser Bruch so deutlich, wie er in Filmen oft dargestellt wird.

  • Abgang des Schleimpfropfens

Vor dem Geburtsbeginn kann sich der Schleimpfropf, der den Gebärmutterhals während der Schwangerschaft verschlossen hält, lösen. Der Abgang des gelblich-weißen Schleimklumpens kann jedoch auch einige Tage vor dem tatsächlichen Geburtsbeginn erfolgen.

  • Rückenschmerzen und Druck im Beckenbereich

Werdende Mütter können vor dem Geburtsbeginn verstärkt Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich verspüren. Zudem kann ein verstärkter Druck im Beckenbereich wahrgenommen werden, wenn das Baby tiefer in das Becken eintritt. Dieser Schmerz lässt in der Regel nicht nach.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Frauen alle Anzeichen gleichermaßen verspüren und dass die Reihenfolge und das Auftreten der Anzeichen variieren können.

Fazit

Die Unterscheidung zwischen Senkwehen und aktiven Wehen kann für werdende Mütter eine Herausforderung darstellen. Senkwehen sind Teil eines normalen Schwangerschaftsprozesses, der das Baby in die optimale Geburtsposition bringt, aber stellen nicht den Geburtsbeginn dar. Ihre charakteristischen Merkmale, wie unregelmäßiges Auftreten, milder Schmerz und das Nachlassen bei Bewegung, helfen dabei, sie zu erkennen. Regelmäßige und zunehmend starke Wehen, der Blasensprung, der Abgang des Schleimpfropfens sowie verstärkte Rückenschmerzen und Druck im Beckenbereich deuten hingegen auf den Beginn der Geburt hin.

Wenn eine werdende Mutter glaubt, dass die Geburt begonnen hat oder sich unsicher ist, ob es sich um echte Wehen handelt, ist es ratsam, umgehend einen Arzt oder eine Hebamme zu kontaktieren.

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