Wuppertaler Inklusionspreis verliehen

Am vergangenen Donnerstag, den 7. März, hat die Stadt in der Historischen Stadthalle den Inklusionspreis 2024 verliehen. Der seit 2022 jährlich vergebene Preis zeichnet Bemühungen aus, die aktiv Ausgrenzungen in den Bereichen Arbeit und Beschäftigung bekämpfen – eine inklusiv besetzte Jury aus zehn Personen ermittelte die diesjährigen Gewinner.
Das Wuppertaler Inklusionsunternehmen Grüntal wurde mit dem 1. Platz geehrt. Den zweiten Platz bekam das Netzwerk Anschub, 2010 von drei Wuppertaler Schulen mit den Förderschwerpunkten körperliche und motorische Entwicklung und geistige Entwicklung gegründet, den dritten Platz erhielt der Verein Gut Einern, der die erworbene Immobilie als Ort für nachhaltiges Leben und Arbeiten entwickeln möchte. Der Publikumspreis wurde in diesem Jahr erstmalig verliehen, er ging an das Yael Elya Institut, das Menschen mit psychischen Erkrankungen empowert.

Sozialdezernent Stefan Kühn überreichte im feierlichen Rahmen des Mendelssohnsaals die Urkunden. Neben Preisgeldern in Höhe von 1.000,- Euro bis zu 2.500,- Euro profitieren die Gewinner von der Möglichkeit, ihre Arbeit auf der Webseite des Inklusionsbüros zu präsentieren.
Bei der 2013 gegründeten, gemeinnützigen Grüntal arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich als Kolleginnen und Kollegen zusammen. Die Grüntal führte zunächst Landschaftspflegearbeiten durch, dann kamen Dienstleistungen im Malerhandwerk, in der Gebäudereinigung sowie der Bereich Holzenergie hinzu. Mittlerweile ist die Grüntal das größte Inklusionsunternehmen Wuppertals. 40 Prozent der Mitarbeitenden haben eine anerkannte Schwerbehinderung. Als Ausbildungsbetrieb begleitet die Grüntal junge Menschen mit und ohne Behinderung auf dem Weg ins Arbeitsleben.

In Deutschland leben knapp acht Millionen schwerbehinderte Menschen, davon 3,1 Millionen im erwerbsfähigen Alter. Trotz des allgemeinen Fachkräftemangels verläuft die berufliche Inklusion dieser Gruppe schleppend – nur einem Bruchteil dieser Menschen gelingt der Einstieg auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Sogenannte Inklusionsunternehmen nehmen eine wichtige Brückenfunktion ein. Sie agieren zwar wirtschaftlich am ersten Arbeitsmarkt, bieten Menschen mit Behinderung aber besondere Hilfe und ermöglichen auf diesem Weg wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe. Inklusionsunternehmen wie die Grüntal nutzen diese Talente und Potenziale. Unterm Strich bleibt ein Gewinn für alle Beteiligten: Für das Unternehmen, die Kunden und natürlich für die Mitarbeiter.

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