Kratom: natürlicher Farbstoff für Künstler

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Künstler, die auf der Suche nach neuen Farberlebnissen sind, können mit Kratom fündig werden. Das Farbpulver bietet ein reiches Spektrum aufregender Grüntöne, die von subtilen Pastelltönen bis zu ausdrucksstarken und aufregend leuchtenden Ölfarben reichen.

Die Natürlichkeit von Kratom umgeht zudem das Problem synthetischer Farbstoffe, deren Nebenwirkungen wie Allergene, Umweltverschmutzung und Gefährdung des Tierwohls immer mehr in den Fokus einer kritischen Öffentlichkeit geraten. Beispielsweise müssen für die Gewinnung von 450 Gramm des Farbstoffs E120, der ein ähnliches Farbspektrum wie Kratom bedient, rund 70.000 Schildläuse sterben.

Wie Kunden an Kratom kommen

Aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Farbstoff werden Kratombäume in immer mehr Plantagen Südostasiens angepflanzt. Das Herstellungsverfahren hat sich entsprechend industrialisiert. Auch Sie können Kratom online bestellen, denn längst beschränkt sich das Interesse nicht mehr auf Südostasien. So bieten immer mehr Fachhändler Kratompulver an und schicken es nach der Bestellung zum Kunden nach Hause.

Was ist Kratom überhaupt?

Das Farbpulver Kratom wird aus den Blättern des Kratombaums gewonnen, dessen Lebensraum die Sümpfe und Tieflandwälder Südostasiens sind. Beim Kratombaum handelt es sich um ein halbimmergrünes Rötegewächs, das botanisch mit dem Begriff Mitragyna speciosa klassifiziert ist. Der niederländische Entdecker, Pieter Willem Korthals, gab dem Kratombaum seinen Namen, weil ihn die Form seiner Blätter an eine Mitra erinnerte. Ein anderer Name für den Kratombaum ist Roter Sentolbaum.

Die Größe des Kratombaums unterliegt starken Schwankungen und variiert je nach Exemplar zwischen 3 und 25 Metern. Sein hoher Stamm und sein langes, rankes Blätterkleid erinnern ein wenig an eine Pappel. Während der Stamm des Sentolbaums eine graubraune Rinde besitzt, sind seine zwischen 12 und 16 cm langen elliptischen, spitzbogigen Blätter von einem intensiven Grün durchzogen. Die mächtigen Adern der Blätter können in imponierenden Rottönen schimmern. Diese Eigenheit erweitert das mögliche Farbspektrum von Kratom ebenso wie das Herstellungsverfahren.

Welche Farbtöne sind möglich?

Aufgrund der farblichen Variationen werden mehrere Kratomsorten angeboten, wobei grüner Kratom, roter Kratom und weißer Kratom am typischsten sind. Weitere Sorten umfassen gelben Kratom, goldenen Kratom und schwarzen Kratom. Trotz dieser Namensgebung sollten sich Kunden bewusst sein, dass der grüne Grundton beim Farbstoff Kratom bei allen Sorten dominiert.

Bei Sorten wie „weißer Kratom“, „gelber Kraton“ und „roter Kratom“ umfassen die Abweichungen vom grünen Grundton lediglich Schattierungen, die nur ansatzweise an die angegebene Farbe erinnern.

Dennoch können Künstler von diesem Ausgangspunkt zu einer breiten Farbpalette kommen. Neben der Wahl unterschiedlicher Kratom-Produkte können sie die farbliche Vielfalt durch die Anwendung verschiedener Techniken sowie durch Mischen und die Zugabe anderer Substanzen weiter ausbauen.

So wird rotes Kratom durch Rösten dunkler und dasselbe Kratom durch Fermentieren gelber. Mögliche Zugaben zum Kratompulver sind Wein, Bier, Essig, Alaun, Kurkuma, Mineralwasser und Tee. Der Experimentierfreude bei der Kreation neuer farblicher Nuancen sind keine Grenzen gesetzt.

Was ist das Besondere an Kratom?

Neben der Natürlichkeit beeindruckt das Farbpulver durch seine Resistenz, sodass es auch im Outdoorbereich nicht verblasst, sondern für Jahre seine Farbpracht beibehält. Dieser Vorzug liegt an der Ausbildung seines schlagkräftigen Abwehrsystems, das unter anderem aus über 40 Alkaloiden besteht. Diesen Schutz musste der Kratombaum entwickeln, um in den Sümpfen Südostasien zu überleben, dessen Habitat von sengender Hitze, extremer UV-Belastung, einem enormen Konkurrenzkampf um Sauerstoff, zahlreichen Krankheitserregern und Heerscharen von Insekten geprägt ist.

Mögliche Anwendungen von Kratom

Der Farbstoff Kratom bietet Künstlern mehrere Anwendungsmöglichkeiten. Wir stellen die attraktivsten von ihnen vor:

INFOGRAFIK

Kratom für die bildende Kunst

Maler können von der Farbpracht des Kratompulvers profitieren und das Farbpulver für verschiedene Farbtechniken nutzen. Da sowohl Aquarellfarben als auch Ölfarben möglich sind, reicht das Spektrum von Kratom vom Impressionismus bis zum Expressionismus. Um Aquarellfarben herzustellen, wird Kratompulver mit Wasser verdünnt, wobei das richtige Verhältnis bei der Mischung in einer Tasse Kratompulver und einer halben Tasse Wasser besteht.

Zur Farbbildung muss die Lösung erhitzt und umgerührt werden. Veredelungen lassen sich abschließend durch die Zugabe von Alaun zur Stärkung der Leuchtkraft sowie das Absieben in einem Kaffeefilter für feinere Farben erzielen.

Für Ölfarben sollten Künstler auf Kratomextrakte setzen. Dieses Produkt entsteht durch Destillation der Kratomblätter und kann wie Kratompulver im Fachhandel erworben werden. Die Kratomextrakte werden mit Öl vermischt, wobei sich dafür Leinöl und Mohnöl am besten eignen.

Zunächst werden Öl und Kratomextrakte verrührt, damit sich die Kratomextrakte an das Öl binden. Der entstehende Brei wird daraufhin mit einem Glasmörser in kreisenden Bewegungen verrührt, sodass der Brei immer feiner und cremiger wird. Der Prozess wird so lange fortgesetzt, bis der Brei die gewünschte Konsistenz hat.

Kratom für die Färbung von Holz

Holzfarben müssen kräftig sein, um auf dem Holz haften zu bleiben. Zu diesem Zweck sind Kratomextrakte das richtige Kratomprodukt. Für die Holzfarbe wird Kratom in Wasser oder Ethylalkohol eingeweicht und für einige Stunden ziehen gelassen. Holzfarbe eignet sich gut dafür, mit anderen Stoffen vermischt zu werden, um weitere Farbtöne und Texturen zu erzeugen.

Kratom für die Färbung von Künstlergips

Für die Gipsfärbung werden 500 g Kratom mit 2,5 kg Künstlergips und Wasser vermischt. Das Wasser sollte den drei- bis vierfachen Umfang wie das Künstlergips haben. Am besten eignet sich zu diesem Zweck Modelliergips, das auch unter der Bezeichnung Alabastergips bekannt ist. Die Mixtur wird nun verrührt.

Da der Gips auf die Beimischung augenblicklich reagiert, sollte das Verhältnis vor dem Anrühren exakt vermessen sein, denn Nachjustierungen sind nicht mehr möglich. Wichtig ist außerdem, dass der Gips zuerst in das Wasser gegeben wird und nicht umgekehrt. Bereits nach 20 Minuten ist die Textur für die Verwendung bereit.

Kratom für die Färbung von Textilien

Für die Färbung von Textilien wird Kratom in Wasser oder einer Destillationsmischung eingeweicht. Die Textilfärbung eignet sich für Zugaben besonders gut, wobei sich natürliche Farbstoffe wie Rote Bete, Mineralwasser, Zwiebelschalen, Kurkuma, Tee, Wein, und Avocado-Schalen für den Einsatz besonders bewährt haben. Als Fixiermittel benötigt man Essig oder Alaun. Ist die gewünschte Farbe hergestellt, werden weiße Textilien in der Farblösung eingeweicht. Die Flüssigkeit muss zu diesem Zweck in einem kochenden Zustand sein. Die Kleidungsstücke nehmen jetzt die gewünschte Farbe auf.

Mit Kratom sind Künstler auf der Überholspur des Lebens

Als natürlicher Farbstoff befindet sich Kratom auf der Welle des Zeitgeistes. Die neuartigen aufregenden Farbtöne werden bei Dritten sicherlich einen Aha-Effekt hervorrufen. Für Kratom sprechen weiterhin die vielseitige Verwendung, die Offenheit für die Veredelung und die Resistenz. Die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten von Kratom versetzen Künstler ebenfalls dazu in die Lage, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und zu experimentieren, sodass die Nutzung von Kratom auch für sie noch viele Überraschungen bereithalten wird.

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