Am Ende eher ein Punktgewinn

Yannick Fraatz (Foto: BHC/Andreas Fischer)

Auch wenn die erste Halbzeit nicht optimal für den Bergischen HC gelaufen war, schienen die Weichen zur Pause in der Handball-Bundesliga-Partie gegen die HSG Nordhorn-Lingen gestellt zu sein. Doch die „Löwen“ gaben den 14:10-Vorsprung auch aufgrund diverser technischer Fehler schnell aus der Hand und befanden sich dann sogar lange am Rande einer Niederlage. Beim 25:25 rettete die Truppe in der Wuppertaler Unihalle aber zumindest noch einen Punkt.

Schon in der ersten Halbzeit gelang es den Gästen, die Partie hektisch und hart zu gestalten. Nach dem 5:5-Zwischenstand setzten sich die Hausherren aber zum ersten Mal erfolgreich ab. Fabian Gutbrod musste nach einer unglücklichen Landung zwar ausgewechselt werden, defensiv bekamen die „Löwen“ die HSG nun aber gestoppt und erarbeiten sich durch einen Gegenstoß von Jeffrey Boomhouwer sowie zwei schöne Tore von Linus Arnesson einen 8:5-Vorsprung, den Lukas Stutzke in Unterzahl sogar auf vier Treffer erhöhte.

Nordhorn trifft dreimal ins leere Tor

Ein höherer Vorsprung wäre möglich gewesen, doch der BHC vergab bis zur Pause noch diverse freie Gelegenheiten von den Außenpositionen sowie per Konter. Wer nun aber erwartet hatte, die Bergischen würde die Begegnung souverän herunterspielen, sah sich getäuscht. Gleich die ersten beiden Angriffe nach der Pause endeten mit Fehlpässen, die Nordhorn jeweils zu Treffern auf der anderen Seite des Feldes nutzte. Als beim Stand von 16:14 Max Darj und Toon Leenders für zwei Minuten vom Feld gestellt wurden, setzten die Löwen im Angriff auf den sechsten Feldspieler. In den daraus folgenden Überzahlsituationen verlor die Truppe allerdings dreimal den Ball, woraus die Gäste volles Kapital schlugen. Sie trafen jeweils ins leere Tor und gingen erstmalig seit dem 1:0 wieder in Führung.

Die Partie hatte nun genau die Hektik, die sich die Gäste vermutlich erhofft hatten. Und es dauerte noch eine Weile, bis die Gastgeber wieder zu ihrer Sicherheit fanden. Weitere Pässe landeten im Aus, zum Schluss standen in der zweiten Hälfte neun technische Fehler auf dem Zettel von BHC-Trainer Sebastian Hinze. Dass dann auch noch Arnor Gunnarsson einen Siebenmeter vergab, passte irgendwie ins Bild.

Tomas Mrkva fast der Held des Abends

Beim 18:20 stellte Hinze an einigen Schrauben. Er brachte Tomas Mrkva zwischen den Pfoten, ließ mit einer 5:1-Deckung verteidigen und setzte zum ersten Mal in dieser Saison Alexander Weck nach überstandenem Kreuzbandanriss ein. Der traf gleich im ersten Angriff zum 19:20, die Abwehr funktionierte, und Tomas Mrkva hielt viermal in Folge. Darunter war auch ein Siebenmeter. Mit seinen Paraden wäre der Tscheche fast zum Helden des Abends geworden.

Mit 25:23 ging der BHC in Führung, kassierte dann aber eine weitere Zwei-Minuten-Strafe, die die HSG zum neuerlichen Ausgleich nutzte. Ein weiterer BHC-Angriff verpuffte, sodass die letzten Sekunden den Gästen gehörten. Die Riesenchance auf die Überraschung war da, doch die letzte Aktion misslang.

„Technische Fehler in einer Häufigkeit, wie wir es nicht gewohnt sind.“
(BHC-Cheftrainer Sebnastian Hinze)

BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Die Punkteteilung ist sehr verdient für Nordhorn, da wir in der zweiten Halbzeit nicht diese Stabilität und Souveränität hatten, die uns diese Saison auszeichnet. Wir sind schlecht in die zweite Halbzeit gestartet und haben dann technische Fehler in einer Häufigkeit, wie wir es nicht gewohnt sind.“

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: „Es ist vielleicht am Ende sogar ein Punktgewinn, nicht nur ein Verlust. Wir leisten uns in der zweiten Halbzeit viele technische Fehler, werfen Gegenstöße weg und haben am Schluss auch nicht den Ball. Da hätten wir uns auch nicht beschweren können, wenn wir das Spiel komplett abgegeben hätten.“

  • Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (1), Damm (2), Gutbrod (1), Stutzke (1), Weck (1), Arnesson (3), Babak, Szücs, Darj (3), Nikolaisen, Schmidt (4), Uscins (2), Gunnarsson (2/2), Fraatz (5).
  • Spielfilm: 3:2 (5.), 5:4 (10.), 7:5 (15.), 9:6 (20.), 10:8 (25.), 14:10 (30.), 16:14 (35.), 17:18 (40.), 19:20 (45.), 21:23 (50.), 23:23 (55.), 25:25 (60.).

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