Wenn der Darm nicht mehr kann – so helfen Sie Ihrer Verdauung auf die Sprünge

Ein gesunder Magen-Darm-Trakt ist ein wichtiger Schritt in Richtung gesundes Leben. Bildquelle: Alicia_Harper via pixabay

Jeder Mensch hat die ein oder anderen Male mit Verdauungsproblemen zu kämpfen. Häufig haben Verstopfungen und Völlegefühl jedoch nur etwas mit einer zu üppigen Mahlzeit zu tun, und sind dadurch innerhalb weniger Zeit von selbst wieder Geschichte.

Wenn sich die Verdauungsprobleme jedoch nicht so einfach und schnell wieder lösen, muss Abhilfe geschaffen und der Stuhlgang angeregt werden. Zuallererst sollte natürlich der Gang zum Arzt stattfinden. Die Nahrungsaufnahme ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und gibt uns Energie. Wenn die Verdauung über einen längeren Zeitraum stark eingeschränkt ist kann das schwere gesundheitliche Folgen haben.

Erkrankungen abklären und erkennen.

Bevor versucht wird mit irgendwelchen Hausmittelchen herumzudoktern, sollte man zuerst feststellen (lassen), ob nicht eventuell eine Erkrankung oder eine Unverträglichkeit die unangenehmen Symptome verursacht. Einige Erkrankungen die Verstopfungen, Völlegefühl und allgemeines Unwohlsein hervorrufen können wären:

  • Zöliakie (auch bekannt als Glutenunverträglichkeit), Menschen die unter Zöliakie leiden vertragen das Klebeeiweiß Gluten nicht. Ähnlich wie bei einer Pollenallergie erkennt der Körper das Eiweiß als Bedrohung und startet eine Abwehrreaktion. Bei häufigem Verzehr von Gluten bilden sich dann die Dünndarmzotten zurück, was zur Folge hat das Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommen werden können. Betroffene leiden dann häufig an Mangelerscheinungen oder nehmen stark ab.
  • Laktose/Fruktose-Intoleranz, Laktose ist ein Zweifachzucker der sich in der Milch von Säugetieren befindet. Fruktose findet man in vielen Obst und Gemüsesorten. Bei einer Unverträglichkeit gegen einen der beiden Zucker können Verdauungsbeschwerden jeglicher Art auftreten.

  • Reizdarm (ein Sammelbegriff für viele Erkrankungen des Darmsystems).

  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Zur Diagnose muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da einige der oben genannten Krankheiten eine medizinische Behandlung erfordern.

Hausmittelchen und Allgemeine Tipps für einen frohen Darm.

Die Leib-Speise unseres Verdauungssystems sind Ballaststoffe. Sie sind zwar unverdaulich und werden unverändert wieder ausgeschieden, sind jedoch keinesfalls unwichtig. Sie sind quasi der Booster für unsere Verdauung. Ballaststoffe „wickeln“ sich sozusagen um die auszuscheidenden Stoffe, und helfen so dabei sie möglichst einfach und schnell wieder aus dem Körper herauszubekommen. Bekannte ballaststoffreiche Lebensmittel sind Flohsamenschalen, Leinsamen, Haferflocken, u.Ä. Außerdem sind Ballaststoffe die besten Sattmacher. Das heißt, sie sind wahre Abnehm-Helden.

Unser Magen-Darm-Trakt wird von Abermillionen Darmbakterien unterstützt. Sie helfen dabei Nährstoffe richtig zu verwerten und zu verdauen. Es kann jedoch passieren, dass das sogenannte Mikrobiom durcheinandergerät und die „bösen“ Bakterien den „guten“ überwiegen. Mit Probiotika kann man dem Verdauungssystem dabei helfen, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen und beizubehalten. Hierfür gibt es einige Nahrungsergänzungsmittel. Aber auch Lebensmittel wie Joghurt oder Sauerkraut helfen dabei den Darm wieder in Schwung zu bringen und zu pflegen.

Auch die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit (Wasser, Mineralwasser, ungesüßte Tees) ist ein guter Schritt in Richtung gesunde Verdauung. Nicht nur braucht unser Körper allgemein genügend Wasser, um die lebenserhaltenden Funktionen und damit auch die Verdauung aufrecht zu erhalten. Auch ist Wasser sehr wichtig um den Stuhl geschmeidig werden zu lassen und damit Verstopfungen vorzubeugen.

Die Verdauung beginnt bereits im Mund. In der Mundhöhle wird unsere Nahrung eingespeichelt und zu einem feinen Brei verarbeitet. Auch der erste Schritt für die Verdauung der Kohlenhydrate findet hier statt. Im Speichel befindet sich das Enzym „Ptyalin“, das Polysaccharide in Monosaccharide aufspaltet. Probieren Sie es mal aus, kauen Sie einige Minuten auf einem Stück Brot. Sie werden bemerken, dass es nach einiger Zeit anfängt süß zu schmecken.

Unsere Darmmuskulatur braucht, genauso wie die restliche Muskulatur unseres Körpers, Bewegung um fit zu bleiben. Wenn man sich länger nicht bewegt wird auch die unwillkürliche Muskulatur irgendwann schlaff und träge. Um die Muskeln gesund zu halten kann ein klassischer „Verdauungsspaziergang“ viel ausmachen. Aber auch jegliche andere Art von sportlicher Betätigung wie Schwimmen, Klettern oder das Fitnessstudio sind förderlich für den Darmmuskel.

Geist und Körper sind eins. Das gilt auch für das Zusammenspiel unseres Verdauungssystems und unserem Gehirn. Häufig klappt es mit der Verdauung erst dann, wenn man entspannt ist. In stressvollen Situationen leiden Menschen häufig unter einer kranken Verdauung. In diesen Fällen ist Ruhe die beste Medizin.

Im schlimmsten aller Fälle, wenn Hausmittelchen nicht mehr helfen, kann mit Abführmitteln nachgeholfen werden. Vor der Einnahme sollte aber eine Konsultation mit medizinisch geschultem Personal stattgefunden haben, da die inkorrekte Einnahme mehr zerstören als helfen kann.

Der Verdauungsapparat ist einer der wichtigsten Organe unseres Körpers. Daher ist es sehr wichtig ihn ordentlich zu pflegen und ihm viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Gesunde Verdauung bedeutet ein leichteres und sorgenfreies Leben. Wer also seinen Darm richtig pflegt geht den einfachsten Weg in Richtung gesundes und glückliches Leben.

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